Ein kleiner mehrteiliger Bericht zu unserer Clubfahrt nach Islay. Wenn Du den Anfang verpasst hast, hier gehts zurück ;-)
Dass Tag 4 (16.06.2022, Fronleichnam) wieder mit einem ausgiebigen und gemütlichen Frühstück begann, würde eigentlich keiner besonderen Erwähnung bedürfen. Wären da nicht zwei Besonderheiten. Zum einen: es hat zum ersten Mal morgens geregnet, zum anderen: es gab, auf besonderen Wunsch eines Einzelnen, eine schottische Spezialität: Black Pudding. Naja. Die Meinungen über diese „Delikatesse“ gingen auseinander.
Über das, was uns im weiteren Verlauf des Tages noch erwarten sollte, herrschte im Nachhinein Einigkeit. Das absolute Highlight unserer Reise.
Um 10:30 Uhr, der Regen hatte übrigens schon wieder aufgehört, war Abfahrt zur Lagavulin Destillerie. Hier blieb es beim Aufsuchen des Visitor-Centers, der sehr gemütlichen Malt-Mill-Bar und einer „freien Besichtigung“ des Betriebsgeländes.
Nur einen Steinwurf weiter befindet sich die Destillerie Laphroaig. Dort war für 13:00 Uhr ein Warehouse-Tasting gebucht. Und das sollte alles bisher Erlebte und noch vor uns Liegende in den Schatten stellen. Zunächst stellte sich unsere Presenterin Michelle vor. Hierbei ging sie auch darauf ein, wo überall in der Welt sie schon arbeitete und dabei mit Whisk(e)y in Kontakt kam. Dann ging’s los.
Vor uns standen drei Fässer mit Raritäten. Zu Beginn wurde ein 17jähriger Single Malt gereicht, der komplett im Bourbon-Fass reifte (auf dem folgenden Foto: Cask 0000244). Weiter ging es mit einem 18jährigen, der die ersten fünf Jahre ebenfalls in einem Bourbon-Fass reifte, dann in ein Quatercask kam, um schließlich für den Rest der Reifezeit wieder in ein Bourbon-Fass zu kommen (auf dem folgenden Foto: Cask 000126). Und zum guten Schluss nochmal ein 17jähriger, der die ersten acht Jahre seines Daseins ebenfalls in einem Bourbon-Fass zubrachte, ehe er in ein Madeira-Hogshead umgebettet wurde (auf dem folgenden Foto: Cask 0000003). Alle Whiskys wurden von Michelle mittels einer Art Pipette („Valinch“) frisch aus den Fässern gehoben und an die Teilnehmer verteilt.
Nach dem Tasting konnte dann jeder Teilnehmer noch 250 cl vom seinem Favoriten aus dem entsprechenden Fass abzapfen und in eine Flasche abfüllen. Diese wurde in einem „amtlichen“ Buch der Destillerie über die abgefüllten Flaschen registriert und zusammen mit einem Nosingglas in einer schönen Schachtel verpackt. Ein wunderbares Andenken an ein wunderbares Erlebnis.
An dieser Stelle verbietet sich ein Vergleich dieser edlen Tropfen, da jeder Malt auf seine Art zu begeistern wusste. Und Geschmacksbeschreibungen machen nun auch keinen Sinn mehr, da die Fässer zum Zeitpunkt unseres Tastings schon ziemlich zur Neige gingen und mittlerweile völlig geleert sein dürften.
Da auch die nächste Brennerei wieder nur einen Katzensprung entfernt war, wurde diese anschließend auch noch aufgesucht. Ardbeg. Hier fiel besonders auf, dass man, bei aller Tradition, momentan wohl eine jüngere Klientel ansprechen will. Mitten auf dem Hof ein Foodtrack (genannt „Ardstream“) der Burger, Sandwiches usw. anbot, entsprechende Graffitis an den Gebäuden der Brennerei, sowie die Aufmachung des Visitor-Centers und diverser Merchendise-Artikel lassen dies vermuten.
Glücklicherweise konnten wir aber auch hier noch Hinweise auf die „gute alte Zeit“ und Traditionen finden.
Zu erwähnen ist noch, dass wir bei Ardbeg einen Whiskyfreund aus Mainz trafen und mit ihm ins Gespräch kamen. Er war auf der Suche nach seinem Kumpel, der, aus welchem Grund auch immer, „verschütt ging“. Später tauchte der Kumpel dann aber wieder auf. Es stellte sich heraus, dass er einen Spaziergang ins Moor unternommen hatte. Es war eine nette Begegnung. Whisky verbindet.
Von Ardbeg aus ging es dann in den Hafen von Port Ellen. Dort kehrten wir noch kurz in die Bar des „Islay Hotel“ ein, bis es dann um 17:30 Uhr zum Abendessen ins „Sea Salt“ verlegten. Dort trafen wir übrigens wieder auf die Mainzer. Einigen wird die Vorspeise, die „Soup of the Day“ (Tomatensuppe mit Knoblauch und gaaaanz wenig Chili), noch in schmerzhafter Erinnerung sein.
Zum Abschluss des Tages gab es dann einen gemütlichen Bilderabend.
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